Bild des Monats - November
Langfristige hydrologische Veränderungen des Ostafrikanischen Grabens
Die Grafik zeigt die langfristigen Veränderungen im terrestrischen Wasserspeicher (eng. terrestrial water storage, TWS) im nördlichen Teil des ostafrikanischen Grabens. In den 22 Jahren der Daten ereigneten sich zwei Extremereignisse in der Region: eine Dürre bis 2006, und starke Regenfälle mit Überflutungen in 2020 (Bild oben links).
Die Region ist dominiert von den großen Seen Victoria, Tanganyika und Turkana, die Niederschläge speichern und zurückhalten. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass Lake Victoria mittlerweile ein Stausee ist und sein Abfluss und Speichervolumen von Menschen beeinflusst ist.
TWS ist die Summe aller Wasserspeicher, also Grundwasser, Oberflächengewässer und Bodenfeuchte. Mit unabhängigen Satellitendaten kann man diese Wasserspeicher getrennt beobachten um die langfristigen Veränderungen in TWS besser zu verstehen (unten rechts). Hier sieht man, dass in den frühen Jahren vor 2006 die Speicher der Seen einen größeren Anteil an den TWS Veränderungen hatten als in den späteren Jahren nach 2019. Vor 2006 trägt wiederum Lake Victoria überproportional zu den Speicheränderungen in den Oberflächengewässern bei. Aus anderen Untersuchungen wissen wir, dass in diesen Jahren am Staudamm von Lake Victoria zu viel Wasser abgelassen wurde. Während der Überflutungen in 2020 und Folgejahren wurde am Staudamm allerdings nur „natürlich“ viel Wasser abgelassen.
Insgesamt zeigt diese Region, wie sowohl menschengemachte Entscheidungen, wie auch Extremwetterereignisse TWS langfristig beeinflussen.
Text & Abbildungen: Eva Boergens, GFZ
Bildmaterial
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Lesetipp:
- Themenschwerpunkt: Terrestrische Wasserspeicherung (TWS)
- Themenschwerpunkt: Grundwasser
- Blog zum Thema: Beobachtung langfristiger hydrologischer Veränderungen des Ostafrikanischen Grabens mit GRACE und GRACE-FO